seit Februar arbeitet die vom Bundeswirtschaftsministerium ins Leben gerufene Plattform Klimaneutrales Stromsystem (PKNS) am Strommarktdesign der Zukunft. In der Plattform versammeln sich Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Man diskutiere „auf hoher Flughöhe“, sehr konkret sei das alles nicht, sagt ein Teilnehmer. Ein anderer spricht von „politischer Folklore“, die eine breite Beteiligung verschiedener Gruppen suggerieren solle.
Ganz anders verhält es sich mit der Kraftwerksstrategie, die das Bundeswirtschaftsministerium erarbeitet. Dies geschieht im stillen Kämmerlein, nichts dringt nach außen. Dabei geht es hier um die konkrete Frage, woher die dringend benötigten Back-up-Kraftwerkskapazitäten kommen, die 2030 am Netz sein müssen, wenn der Kohleausstieg möglichst abgeschlossen sein soll.
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Es mehren sich die Zweifel der Kraftwerksbauer und Kraftwerksbetreiber daran, dass es tatsächlich noch gelingen kann, in den kommenden sieben Jahren die erforderlichen 25 Gigawatt Kraftwerksleistung zu installieren. Umgerechnet in Gaskraftwerke sind das locker 50 große Anlagen. Das Problem ist lange bekannt, ein Konzept der Politik wird von den Unternehmen schon lange angemahnt.
Dass nun alles so lange dauert, ist kein gutes Zeichen. Die Gefahr, dass ein überkomplexes System ausgebrütet wird, vergrößert sich mit jedem Tag, an dem an der Kraftwerksstrategie gearbeitet wird. So stehen noch immer viele Fragezeichen hinter einem wesentlichen Element der Energiewende. Gerade bei der Kraftwerksstrategie wären mehr Transparenz und eine Einbeziehung aller Akteure wünschenswert.
Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Pfingstwochenende!
Herzliche Grüße
Ihr
Klaus Stratmann Chefkorrespondent für Klima und Energie
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Die Folgen des neuen Gebäudeenergiegesetzes für Hausbesitzer und Mieter sind weitreichend. Ab kommendem Januar soll jede neue Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Viele Verbraucher sind gerade verunsichert – und fragen sich: Muss jetzt schnell eine Wärmepumpe her? Oder lohnt es sich, noch einmal eine Gas- oder Öl-Heizung einzubauen? Das bespricht Redakteur Michael Scheppe in der aktuellen Podcast-Folge von Handelsblatt Green&Energy mit dem Verbraucherschützer Thomas Engelke. Jetzt reinhören.
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Mit einer speziellen Wärmebildkamera kann die Wärmestrahlung von Wohnhäusern sichtbar gemacht werden. (Foto: Imago)
Die Ressorts Wirtschaft und Bauen legen einen Gesetzentwurf zur flächendeckenden Wärmeplanung für Städte und Gemeinden vor. Eine Branche bewertet den Plan positiv.
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Die Ampel zerstreitet sich über das Heizungsgesetz. Das gibt Forderungen Auftrieb, auf Verbote zu verzichten und stattdessen den Emissionshandel für den Wärmesektor vorzuziehen. Jetzt lesen
Ab 2024 sollen für die Betreiber von Stromnetzen neue Eigenkapital-Zinssätze gelten. Sie werden von der Bundesnetzagentur festgelegt. Deren Präsident zeigt sich nun flexibel. Jetzt lesen
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle muss zahlreiche Anträge bewältigen. Die Behörde sagt zu, innerhalb weniger Tage über die grundsätzliche Förderung von Wärmepumpen zu entscheiden. Jetzt lesen
Angesichts hoher Energiekosten ist es für immer mehr Mietinteressenten eine zentrale Frage, ob ein Wohnhaus gut wärmegedämmt ist. (Foto: Armin Weigel/dpa)
Energieeffiziente und nachhaltige Gebäude, eine reibungslose digitale Kommunikation mit den Vermietern und eine gute Anbindung an verschiedene Mobilitätsangebote – das sind Ansprüche, die Mieter an ihre Wohnung oder ihr Haus haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage zur Zukunft des Wohnens, die Handelsblatt Inside Energie & Immobilien exklusiv vorliegt. Die ökologische Nachhaltigkeit des Gebäudes ist demnach für 41 Prozent von großer Bedeutung.
Die stark gestiegenen Energiekosten sowie die Folgen des Klimawandels führten dazu, dass neben der Lage die Nachhaltigkeit von Gebäuden immer relevanter werde, erläutert Lars Ernst, Leiter des Segments Banking & Digital Solutions bei Aareal. Es rücke „immer mehr ins Bewusstsein der Mieterschaft, dass die Nebenkosten stark steigen können, wenn sie bei einer Anmietung nicht auf die Energieeffizienz einer Immobilie achten“. Warum bei dem Thema allerdings Wunsch und Wirklichkeit auseinanderklaffen, lesen Sie in diesem Artikel.
... Euro betrugen 2022 in Deutschland die Einnahmen aus dem Brennstoffemissionshandelsgesetz und dem Europäischen Emissionshandel für die Sektoren Industrie und Energie. Sie fließen in den Klima- und Transformationsfonds des Bundes und werden unter anderem für Förderprogramme zur energetischen Gebäudesanierung und zum Ausbau erneuerbarer Energien eingesetzt.
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