Deutschlands wichtigster Leitindex Dax hat mit 16.331 Punkten eine neue Bestmarke aufgestellt. Dennoch bleiben Anlegerinnen und Anleger nervös – und das trotz zuletzt positiver Signale wie einer leicht rückläufigen Inflation und Quartalszahlen, die besser als erwartet ausgefallen sind.
Das liegt nicht nur an der Unsicherheit mit Blick auf den US-Schuldenstreit. Strategen macht auch die Entwicklung der Unternehmensgewinne in Europa Sorgen. Sie rechnen nicht damit, dass diese im Schnitt in den nächsten zwölf Monaten steigen.
Sowohl in den USA als auch in Europa droht eine Rezession. Der Inflationsdruck könnte infolge des Arbeitskräftemangels und steigender Löhne hartnäckiger sein als erwartet und die Europäische Zentralbank zu einer noch kräftigeren Zinsstraffung bewegen, fürchtet Ann-Katrin Petersen, Kapitalmarktstrategin beim US-Fondsanbieter Blackrock.
Auch in den USA gab es zuletzt Stimmen aus der Notenbank Fed, die auf weiter anziehende Zinsen hindeuten. Belastend für die westliche Konjunktur und damit die Börsen könnte ferner eine sich andeutende schwächere Nachfrage aus China sein. Daher halten vom Handelsblatt befragte Strategen deutliche Abschwünge am Aktienmarkt von bis zu zwanzig Prozent für möglich, bevor sich wieder Erholungschancen eröffnen.
Neuer Ärger für den Onlinebroker Flatexdegiro: Die Finanzaufsicht Bafin prüft, ob das Frankfurter Fintech-Unternehmen seinen Pflichten zur Veröffentlichung kursrelevanter Informationen nachgekommen ist. Nach Handelsblatt-Informationen geht es um drei Fälle, bei denen der im SDax notierte Broker seine Anleger nicht ausreichend informiert haben könnte.
Die Bafin teilte auf Anfrage mit, dass sie sich nicht zu konkreten Fällen äußere. Auch Flatexdegiro wollte entsprechende Belange nicht kommentieren. Der Broker bestritt gegenüber dem Handelsblatt, in den drei fraglichen Fällen Transparenzpflichten verletzt zu haben.
Erst im Februar kündigte die Bafin „aufsichtsrechtliche Maßnahmen“ bei der Flatexdegiro AG und der Tochter Flatexdegiro Bank AG an. Parallel ermittelt die Abschlussprüferaufsichtsstelle Apas, ob Mitarbeiter der Prüfkonzerne BDO und Baker Tilly bei Prüfungen in der Flatexdegiro-Gruppe Fehler gemacht haben.
Erstmals seit mehr als zehn Jahren sinken in Deutschland flächendeckend die Kaufpreise. Das erschüttert eine alte Gewissheit: dass Immobilien automatisch immer wertvoller werden.
Derzeit geht es mit den Preisen abwärts, und ein Boden ist noch nicht erreicht. Umso wichtiger ist für Interessenten und Käufer die Frage, wohin der Markt langfristig steuert: Wo wird es teurer? Und wo günstiger?
Antworten darauf gibt eine renommierte Untersuchung, der Wohnatlas der Postbank, den das Hamburger Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) jährlich für den Bonner Konzern erstellt. Die neue Kaufpreisprognose der Experten für den Wohnungsmarkt, die bis ins Jahr 2035 reicht, liegt dem Handelsblatt exklusiv vor.
David Tepper (oben links), Warren Buffett (oben rechts), George Soros (unten links) und Greg Jensen verfolgen ganz unterschiedliche Strategien. (Foto: Reuters (2), Getty Images (2))
Worauf Starinvestoren wie Buffett jetzt setzen
Viermal im Jahr können Anlegerinnen und Anleger einen Blick durchs Schüsselloch werfen, in die Welt der Starinvestoren: Sie erfahren dann Einzelheiten darüber, in welche Aktien Warren Buffett oder George Soros investieren. Denn einmal im Quartal müssen die Wall-Street-Größen ihre Depots bei der Börsenaufsicht SEC melden, die diese publiziert.
In dieser Woche war es wieder so weit: Auf der Webseite der SEC wurden die Depots von Berkshire Hathaway, Soros Fund Management, Bridgewater & Co. veröffentlicht. Sie bilden den Stand der US-Aktienportfolios zum 31. März ab, also zum Ende des ersten Quartals.
Das Handelsblatt hat die SEC-Dokumente ausgewertet und stellt die Depots von vier „Börsengurus“ vor.
Das britische Fintech-Unternehmen Revolut muss um seine Banklizenz in Großbritannien fürchten. Nach Berichten britischer Medien befindet sich der 2015 gegründete Finanzdienstleister in Krisengesprächen mit der britischen Finanzaufsicht, der Regierung in London und seinem Großaktionär Softbank.
Das Unternehmen hatte bereits im März einen Rückschlag erlitten, als die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO bilanzierte Einnahmen von 477 Millionen Pfund (etwa 540 Millionen Euro) für das Geschäftsjahr 2021 nicht vollständig zertifizieren wollte. Vor Kurzem verließen überraschend Finanzvorstand Mikko Salovaara und der britische Regionalchef James Radford das Unternehmen.
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Asien: In Japan lag der Nikkei-Index im Verlauf faktisch unverändert bei 30.818 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,2 Prozent und notierte bei 2165 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 0,3 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen gewann 0,4 Prozent.
Ryanair: Europas größter Billigflieger präsentiert um 9.30 Uhr seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2022/23. Die Fluglinie hat nach zwei Verlustjahren in Folge einen Gewinn von bis zu 1,4 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Für den Sommer erwartet die Branche einen Buchungsboom.
Verbrauchervertrauen: Die EU-Kommission präsentiert um 16.00 Uhr ihren Index des Verbrauchervertrauens in der Euro-Zone für Mai. Der Index gilt als Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung.
Notenbanker: In Wien achten Investorinnen und Investoren im Rahmen der zweitägigen Konferenz zum Themenschwerpunkt „Geldpolitik in einer volatilen und unsicheren Welt" besonders auf die Aussagen von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane und Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann. In Paris spricht außerdem Frankreichs Notenbankchef François Villeroy de Galhau auf einer Konferenz über die Wirkungsmechanismen der Geldpolitik.
Zoom: Der auf Konferenzen spezialisierte Videodienst legt nach US-Börsenschluss Zahlen für das erste Quartal vor. Analysten erwarten, dass Zoom den Gewinn auf 99 Cent je Aktie gesteigert hat. Im ersten Quartal des vergangenen Jahres lag der Gewinn bei 47 Cent je Aktie.
Billionen Dollar an Investitionskapital werden weltweit bis 2050 benötigt, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen und somit die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Das geht aus einer Analyse der Boston Consulting Group (BCG) hervor.
James Gorman (64), Vorstandschef der US-Investmentbank Morgan Stanley, will die Konzernführung abgeben. „Es dürfte irgendwann in den kommenden zwölf Monaten geschehen“, sagte Gorman beim Aktionärstreffen der Bank in New York. Das sei zumindest die derzeitige Erwartung des Verwaltungsrats, sofern keine wichtigen Entwicklungen dazwischenkämen.
Die Nachricht hat die Branche überrascht. Gorman hatte den Spitzenposten 2010 übernommen und bereits im Januar gesagt, dass jüngere Kandidaten als mögliche Nachfolger bereitstünden. Nach seinem Rücktritt will er aber zunächst weiter als Vorsitzender des Verwaltungsrats – der dem Vorstand übergeordnet ist – im Unternehmen bleiben.
Investmentbanker werden nicht nur bei den Top-Instituten gut bezahlt. Auch in kleineren Firmen locken schnell sechsstellige Gehälter. Doch um Erfolg zu haben, brauchen Bewerber bestimmte Eigenschaften. Wie Sie als Investmentbanker Karriere machen.
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