bei Verbraucherschützern und der Finanzaufsicht Bafin beschweren sich seit Monaten zahlreiche Menschen über gravierende Probleme mit der Deutsche Bank-Tochter DSL. Auslöser für die Probleme ist eine große IT-Umstellung bei der Deutschen Bank. In deren Folge kommt es seit Monaten auch bei der Tochter Postbank zu massiven Problemen.
Die Finanzaufsicht Bafin hatte die Deutsche Bank wegen der Probleme bei der Postbank vergangene Woche scharf gerügt. Nun kritisiert die Behörde auch die Defizite bei der DSL mit deutlichen Worten. „Die Bafin hat die Deutsche Bank AG bereits aufgefordert, auch die bei der DSL Bank bestehenden Mängel abzustellen", sagte ein Behörden-Sprecher dem Handelsblatt. „Da die Bafin Maßnahmen, wenn angezeigt, gegen die Deutsche Bank prüft, umfasst das auch die DSL-Problematik."
Sollte sich die Situation nicht bessern, ist eine Vielzahl an Sanktionen denkbar. Die Bafin könnte etwa das Geschäft der DSL Bank einschränken oder einen Sonderbeauftragten einsetzen, der die Mängelbeseitigung überwacht. Für Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing, der schon wegen der Postbank-Probleme unter Druck steht, wäre das ein weiterer Rückschlag.
Das Institut erklärte, die DSL verzeichnet aktuell infolge des Umzugs auf die IT-Systeme der Deutschen Bank ein erhöhtes Anfrage- und Auftragsaufkommen bei Baufinanzierungen in der Auszahlung und in der Kreditnachbearbeitung. „Dies führt in einigen Fällen zu einer Verlängerung der Bearbeitungszeit bei Auszahlungen und Anfragen zu bereits abgeschlossenen Baufinanzierungen."
Steigende Preise für Benzin und Flugtickets haben dazu geführt, dass die Teuerungsrate in den USA wieder anzieht. Im August lag die US-Inflationsrate bei 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – und damit ist sie noch höher, als Analysten erwartet hatten. Im Juli hatte der Wert noch bei 3,2 Prozent gelegen. Die Kerninflation, bei der volatile Preise für Energie und Nahrungsmittel außen vor gelassen werden, fiel von 4,7 auf 4,3 Prozent.
Damit rückt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) erneut in den Fokus. Ökonomen rechnen damit, dass die Fed bei ihrer Sitzung am 20. September den Leitzins stabil halten wird. Die Währungshüter hatten die Zinssätze auf elf der vergangenen zwölf Sitzungen angehoben. Sie liegen nun in einer Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent – dem höchsten Stand seit 22 Jahren. Die Geldpolitiker legen größeren Wert auf die Kerninflation, da diese einen besseren Hinweis auf die langfristige Entwicklung der Inflation gibt.
Fed-Chef Jerome Powell hielt sich bei der großen Notenbankertagung in Jackson Hole Ende August offen, ob er die Zinsen im Winter noch einmal anheben werde. Marktteilnehmer hoffen, dass das Ende der Zinserhöhungen erreicht ist. Sicher sei das indes nicht, wie Kapitalmarktexperte Mohamed El-Erian zu bedenken gibt.
Gut 14.000 Häuser wurden 2021 in Deutschland abgerissen, meldet das Statistische Bundesamt. Die Dunkelziffer dürfte sogar deutlich höher sein, weil der Abbruch von vielen Ein- und Zweifamilienhäusern gar nicht genehmigt werden muss. Nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sind es viel zu viele. Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz spricht von einem „Abrisswahn“.
Die DUH und auch andere Organisationen wie Architects for Future und der Verband für Bauen im Bestand (BiB) fordern, den Erhalt von Gebäuden attraktiver zu machen. Das sei über eine Genehmigungspflicht für den Abriss in der Musterbauordnung und den Landesbauordnungen möglich, sagte Metz in dieser Woche auf einer Pressekonferenz. Dabei müsse auch eine Ökobilanz und somit ein Vergleich des CO2-Ausstoßes von Sanierung und Neubau einbezogen werden. Bis das so weit ist, fordert der Verein ein Abrissmoratorium.
Immerhin reduzieren sich die CO2-Emissionen bei der Sanierung eines Gebäudes gegenüber einem Neubau um ein Drittel, argumentiert die DUH und verweist auf eigene Berechnungen. Werden Häuser vor dem Abriss bewahrt, könnten rein rechnerisch 1,1 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart werden.
iPhone-Tester in der Apple-Zentrale (Foto: Bloomberg)
Ist die Apple-Aktie jetzt ein Kauf?
Apple hat sein neues iPhone 15 vorgestellt. Die negative Stimmung an der Börse konnte der US-Konzern damit aber nicht drehen. Die Apple-Aktie verlor am Dienstag 1,7 Prozent und notierte auch am Mittwoch schwächer. Gegenüber ihrem Rekordhoch von Mitte Juli hat sie damit mehr als zehn Prozent an Wert verloren.
Auslöser dafür waren Medienberichte, dass chinesische Regierungsbeamte und Mitarbeiter von Staatsunternehmen im Dienst angeblich keine iPhones mehr nutzen dürfen. Hinzu kommen in dieser Woche Erfolgsmeldungen des Konkurrenten Huawei sowie ein drohender iPhone-Rückruf in Frankreich.
In der Vergangenheit waren solche Kursverluste allerdings stets Kaufgelegenheiten. Schließlich ist Apple das Unternehmen mit dem größten Börsenwert. Auf Sicht von zehn Jahren hat sich der Aktienkurs verzehnfacht. Aber wird diese Entwicklung auch anhalten? Ist also jetzt ein günstiger Zeitpunkt, um Apple-Aktien zu kaufen? Analysten streiten über die Aussichten.
Handel in Asien: Die Erleichterung über den Abwärtstrend der für die US-Notenbank Fed wichtigen Kerninflation hat die Kauflaune der Anleger in Japan beflügelt. Der Nikkei-Index stieg um 1,1 Prozent auf 33.049 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,7 Prozent auf 2395 Punkte. Die Börse in Shanghai lag derweil 0,1 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verlor 0,2 Prozent.
EZB-Zinsentscheid: Um 14.15 Uhr richten die Börsianer ihren Blick auf die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), ob sie die Leitzinsen noch einmal anhebt oder nicht. Im Raum steht eine Erhöhung um einen Viertelprozentpunkt.
Rede Lagarde: Spannend ist zudem, was EZB-Chefin Christine Lagarde ab 14.45 Uhr auf der offiziellen Pressekonferenz zur Einschätzung der aktuellen Lage und damit auch zur weiteren Geldpolitik sagen wird.
US-Konjunkturdaten: Um 14.30 Uhr werden die Einzelhandelsumsätze (Kernrate) und die Erzeugerpreisindex (EPI) in den USA für den Monat August veröffentlicht. Die Einzelhandelsumsätze gelten als wichtiger Indikator für die Verbraucherausgaben, die eine wichtige Stütze der US-Wirtschaft sind. Zur gleichen Zeit werden zudem die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe bekannt gegeben.
Unternehmen aus 23 Industrieländern umfasst der MCSI World und bildet somit rund 85 Prozent der weltweiten Marktkapitalisierung ab. Für viele Anleger ist der MSCI World der beliebteste Börsenindex für ETF. Es gibt drei Punkte, die bei MSCI-World-ETFs über die Rendite entscheiden.
Claudia Buch (57), Bundesbank-Vizepräsidentin, steigt aller Voraussicht nach zur obersten Bankenkontrolleurin in der Euro-Zone auf. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) habe sich in einer geheimen Abstimmung mehrheitlich für Buch ausgesprochen, teilte die Notenbank mit.
Wenn das Europaparlament und der Rat der EU die Personalie wie erwartet absegnen, wird Buch Anfang 2024 die Leitung der EZB-Bankenaufsicht übernehmen. Sie folgt auf den Italiener Andrea Enria, der Ende Dezember abtritt. Um den Chefposten bei der EZB-Bankenaufsicht hatte sich auch Margarita Delgado beworben, die Vizepräsidentin der spanischen Notenbank.
Jane Fraser (56), Vorstandschefin der US-Großbank Citigroup, baut ihr Management um. Die Leiter der einzelnen Geschäftsbereiche werden nun direkt an die Konzernchefin berichten, wie das Geldhaus mitteilte. „Wir treffen mutige Entscheidungen, um unseren Verpflichtungen gegenüber den Aktionären nachzukommen“, sagte Fraser.
Im Rahmen der Veränderungen trennt sich das Unternehmen von der Institutional Clients Group, seiner ehemals größten Sparte. Die Führungsrolle an der Spitze dieses Geschäftsbereichs werde ebenfalls abgeschafft. Im Rahmen des neuen Modells werde die Citigroup auch einige internationale Führungspositionen sowie die Bereiche Personal Banking und Wealth Management streichen.
Julia Wiens wird Deutschlands oberste Versicherungsaufseherin
(Foto: Baloise)
Julia Wiens (53), Baloise-Vorständin, wird ab Januar 2024 oberste Versicherungsaufseherin bei der Finanzaufsicht Bafin. Sie tritt die Nachfolge von Frank Grund an, der nach acht Jahren an der Spitze der Versicherungsaufsicht Ende September in den Ruhestand geht. Das gab die Bafin bekannt und bestätigte damit entsprechende Medienberichte.
Mit dem Start von Wiens wird es bei der Bafin erstmals genauso viele Exekutivdirektorinnen wie Exekutivdirektoren geben. Bis dahin übernimmt Axel Oster, Abteilungsleiter in der Versicherungsaufsicht, die kommissarische Leitung des Geschäftsbereichs Versicherungs- und Pensionsaufsicht.
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