die Deutsche Bank gehört zusammen mit den US-Finanzhäusern JP Morgan, Citigroup sowie Bank of America zu den wichtigsten Partnern der Öl-, Gas- und Kohleunternehmen. Seit dem Inkrafttreten des Pariser Klimaabkommens im Jahr 2016 haben internationale Großbanken Konzernen wie Shell dabei geholfen, Anleihen über mehr als eine Billion Euro zur Finanzierung unter anderem von fossilen Förderprojekten auszugeben. Das steht im Widerspruch zu den offiziellen Klimaschutzzielen der Politik, zu denen sich auch die Finanzbranche bekannt hat.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung, an der das Handelsblatt beteiligt war. In den vergangenen Monaten haben die niederländischen Rechercheplattformen Investico und Follow the Money zusammen mit zwölf Medien aus zehn Ländern die Finanzierung der Öl- und Gasindustrie analysiert. Neben dem Handelsblatt haben sich unter anderem „Le Monde“ aus Frankreich, die spanische Zeitung „El País“ und der „Guardian“ an dem Projekt mit dem Namen „Great Green Investment Investigation“ beteiligt.
Ein zentrales Mittel, mit dem Öl-, Gas- und Kohlekonzerne an Geld für Investitionen etwa in neue Fördervorkommen gelangen, sind Anleihen. Diese platzieren sie mithilfe der Banken am Kapitalmarkt. Der Recherche zufolge haben Shell, BP und andere Öl- und Kohlekonzerne seit dem Pariser Klimaabkommen im Jahr 2016 bis zum Juni 2023 weltweit 1666 Anleihen mit einem Gesamtvolumen von 1,01 Billionen Euro auf den Markt gebracht.
Die Tendenz ist steigend: 2016 wurden Anleihen im Wert von 96 Milliarden Euro platziert, 2020 waren es bereits 248 Milliarden, wie die Untersuchung ergab. Nach einem leichten Rückgang 2022 zieht das Geschäft nun wieder an. Das heißt: Die Banken helfen den Energiekonzernen dabei, zunehmend mehr Geld für die Förderung fossiler Energieträger einzusammeln – das Gegenteil der politischen Klimaschutzbemühungen. Nicht mit eingerechnet wurden bei der Analyse sogenannte grüne Anleihen. Mit diesen finanzieren Firmen Investitionen, mit denen das Klima geschont wird.
Die Aufseher der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) sehen aktuell keinen Anlass mehr, weiterhin aufsichtsrechtlich gegen die Allianz zu vorzugehen. Das bestätigten mehrere mit dem Sachverhalt betraute Personen dem Handelsblatt.
Die Aufseher hatten in einem umfangreichen Feststellungskatalog „bedeutsame Verbesserungen“ gefordert, berichten die beteiligten Personen. Konkret ging es um die Bereiche Informationsrisikomanagement und das Identitäts- und Rechtemanagement. Dazu gehört unter anderem die Verwaltung der Zugriffsberechtigungen von Mitarbeitern auf IT-Anwendungen, die bei einem Wechsel in eine neue Abteilung oder zu einem anderen Unternehmen der Allianz umgehend angepasst werden müssen.
Auch zur Steuerung von IT-Projekten und der Entwicklung neuer Anwendungen gab es Beanstandungen. Hier habe die Bafin festgestellt, dass größere Projekte nicht kohärent abgestimmt waren, berichten die Personen. Nach Handelsblatt-Informationen ist die Allianz den Aufforderungen der Bafin zur Behebung der Feststellungen nachgekommen.
Die Fondsgesellschaft DWS hat die Bedeutung von Nachhaltigkeitsaspekten in ihren Anlageentscheidungen aus Sicht der US-Börsenaufsicht SEC übertrieben positiv dargestellt. Die Deutsche-Bank-Tochter muss dafür nun eine Geldbuße von 19 Millionen US-Dollar zahlen, teilte die US-Behörde mit. Da die DWS auch sechs Millionen Dollar für zu schwache Geldwäschekontrollen zahlen muss, beträgt die Gesamtstrafe 25 Millionen Dollar.
Auslöser für diese Ermittlungen waren Vorwürfe der ehemaligen Nachhaltigkeitschefin der DWS, Desiree Fixler. Sie hatte ihrem ehemaligen Arbeitgeber im August 2021 erstmals öffentlich vorgeworfen, sich in Bezug auf sogenannte ESG-Investments öffentlich deutlich engagierter dargestellt zu haben, als es in der Realität der Fall war. Das Kürzel ESG steht für Umwelt (englisch: environmental), Soziales und Governance (zu Deutsch: Unternehmensführung).
Die SEC wirft der DWS vor, sie habe bestimmte Vorschriften ihrer globalen Nachhaltigkeitsrichtlinie zwischen August 2018 bis spät ins Jahr 2021 nicht angemessen umgesetzt – anders, als sie das Kunden und Investoren hatte glauben lassen. Sie habe „erheblich irreführende Aussagen“ über ihre Kontrollen getroffen, wie sie Nachhaltigkeitsfaktoren in ihrem Research und ihren Anlageempfehlungen für sogenannte ESG-integrierte Produkte berücksichtigt.
Das Berliner Fintech Solaris könnte Teile eines wichtigen Auftrags verlieren: Eigentlich soll die Neobank ab dem zweiten Quartal des kommenden Jahres das Kreditkartenportfolio des ADAC übernehmen. Doch weil es dabei Verzögerungen und Hindernisse gibt, prüft der ADAC, ob er dafür eine weitere Bank mit ins Boot holt. Mehrere mit dem Sachverhalt vertraute Personen bestätigten dem Handelsblatt einen entsprechenden Bericht der „Financial Times“.
Der wichtigste Grund: Solaris benötigt frisches Eigenkapital, um die mit dem Portfolio verbundenen Kredite von etwa 500 Millionen Euro übernehmen zu können. Es geht um etwa 100 Millionen Euro, die das Fintech benötigt, um auch künftig alle regulatorischen Vorschriften zu erfüllen.
Doch die Finanzierungsrunde zieht sich hin – und zwingt die Parteien dazu, andere Optionen zu prüfen. So haben ADAC und Solaris Gespräche mit der Deutschen Bank, der DKB sowie der Hanseatic Bank geführt, wie das Handelsblatt aus Finanzkreisen erfuhr.
Hyperinflation, starke Überwachung und eine schwere Weltwirtschaftskrise: Der Edelmetallhändler Dominik Kettner zeichnet in seinen Marketing-Videos, die er auf Youtube hochlädt, ein düsteres Bild von der Zukunft. So warnt er etwa: „In den nächsten fünf Jahren besteht das Risiko ernsthaft – wenn ihr euch nicht mit dem Thema Vermögensschutz beschäftigt – dass 95 bis 98 Prozent der Menschen alle ihre Papiergeld-Ersparnisse verlieren.“ Was Kettner mit „Vermögensschutz“ meint, wird schnell klar: Investieren in Edelmetalle wie Gold.
Um seine These zu bekräftigen, lädt Kettner immer wieder externe Gesprächspartner in seine Videos ein, etwa Markus Krall. Der frühere CEO von Degussa Goldhandel mahnt zum Beispiel: „Also, der Bürger kann sich gegen die Inflation, die Enteignung und gegen die Krise überhaupt nur durch Gold schützen.“
Krall, der für seine düsteren Wirtschaftsprognosen und rechtslibertären politischen Forderungen bekannt ist, wurde nach dem Eigentümerwechsel bei Degussa entlassen. Das Unternehmen möchte unter dem neuen CEO nicht mehr mit politischen Positionen auffallen, sondern lieber neue Kundengruppen erschließen.
Für ETF-Sparer gibt es aktuell schlechte Nachrichten: Der MSCI World, der beliebteste Index unter den börsengehandelten Fonds (ETFs), fällt seit knapp zwei Monaten. Seit seinem Jahreshoch Ende Juli hat er knapp sechs Prozent verloren.
Grund dafür sind vor allem zwei Entwicklungen: Zum einen laufen die US-Börsen aktuell schlechter, nachdem der Hype um Künstliche Intelligenz vorerst abgeebbt ist und die US-Notenbank Fed signalisiert hat, dass die Zinsen für längere Zeit hoch bleiben werden. Zum anderen entwickelte sich die Apple-Aktie zuletzt schlechter als der Markt: Die Titel des iPhone-Herstellers verloren im selben Zeitraum knapp zehn Prozent an Wert.
Sowohl der hohe US-Fokus als auch das starke Gewicht einzelner Tech-Konzerne ist ein häufiger Kritikpunkt am MSCI World. Das Handelsblatt hat deshalb ausgewertet, ob es für ETF-Sparer eine bessere Alternative gibt, um sich die gesamte Welt per Index ins Depot zu holen.
Märkte in Asien: Die Aktien gaben angesichts von Zinsängsten der Anleger nach. Der Nikkei-Index lag im Verlauf 0,8 Prozent tiefer bei 32.428 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,4 Prozent und lag bei 2376 Punkten. Die Börse in Shanghai lag unverändert. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen trat auf der Stelle.
US-Konjunkturzahlen: In den USA werden mehrere Konjunkturindikatoren veröffentlicht, die ein Stimmungsbild der Immobilienwirtschaft zeichnen. Dazu gehören die Baugenehmigungen, deren Zahl Prognosen zufolge um fast sieben Prozent steigen sollen.
Rohöllagerbestände: Das American Petroleum Institute (API) veröffentlicht die wöchentliche Veränderung der US-Rohöllagerbestände. Sinken die Ölreserven wie zuletzt, steigt in der Regel der Ölpreis. Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet in der zweiten Hälfte des Jahres mit einem weltweiten Angebotsdefizit von 1,24 Millionen Barrel am Tag.
US-Einzelhandel: Anleger schauen auch auf den Johnson Redbook Index, der die Umsatzentwicklungen jener US-Einzelhändler zeigt, die mehr als 250 Milliarden US-Dollar im Jahr erwirtschaften. Zuletzt stieg er um 3,6 Prozent.
Japanische Inflation: Die Bank of Japan hat neue Daten zur Entwicklung der Verbraucherpreise veröffentlicht. Diese sind im August um 3,2 Prozent gestiegen und damit um 0,1 Prozentpunkte weniger als in den beiden Vormonaten.
Quartalszahlen: Die US-Großhandelskette Costco Wholesale öffnet ihre Bücher und veröffentlicht Zahlen aus dem vierten Quartal. Analysten rechnen damit, dass der Umsatz im Vergleich zum dritten Quartal deutlich steigen wird.
Milliarden Euro Börsenwert peilt der Augsburger Panzergetriebehersteller Renk bei seiner Rückkehr an den Aktienmarkt an. Das Unternehmen und sein Eigentümer, der Finanzinvestor Triton, legten die Preisspanne auf 15 bis 18 Euro pro Aktie fest.
Isabel Schnabel (52), EZB-Direktorin, sieht in der sinkenden Geldmenge noch kein Signal für Entspannung bei der Inflation in der Euro-Zone. Die aktuell ungewöhnliche Entwicklung sei „wahrscheinlich kein Vorbote einer tiefen Rezession, sondern spiegelt vielmehr eine erhebliche Umschichtung der Portfolios nach einer langen Periode niedriger Zinsen wider“, sagte sie bei einem Vortrag in Regensburg. „Daher gibt es noch keine Entwarnung für das Inflationsproblem.“
Die Jobbörse Indeed hat die Fähigkeit von generativer KI wie Chat GPT analysiert, Fähigkeiten heutiger Berufe auszuführen.Es gibt zehn Jobs, bei denen KI den Menschen bald ersetzen wird.
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