ChatGPT im Joballtag | Charisma lernen | Frauen im Dax haben’s schwer
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Dienstag, 30.05.2023
von Julia Beil
Sehr geehrte Damen und Herren,
dass in Deutschland die Coronapandemie ausbrach, ist mittlerweile mehr als drei Jahre her. Umso verblüffender ist es, dass eine seither dominierende Konfliktfrage noch immer nicht gelöst scheint: Remote Work versus Büro.
Die Belegschaft von Dax-Konzern SAP zum Beispiel erreichte vergangene Woche eine Mail im Rahmen einer „Motivationskampagne“. Darin will die SAP-Führungsriege die Mitarbeitenden animieren, wieder öfter ins Büro zu kommen. Feste Vorgaben gibt es für die Mitarbeitenden nicht. Stattdessen solle sich jeder und jede Einzelne mit der zuständigen Führungskraft absprechen.
Drehen deutsche Firmen den Remote-Work-Trend langsam wieder zurück? Wie wird das Arbeitsort-Modell der Zukunft aussehen? Meine Kollegen Christof Kerkmann, Anja Müller und ich haben uns in Unternehmen und bei Experten umgehört.
Um ihre Belegschaft wieder verstärkt ins Büro zu locken, arbeiten viele Unternehmen mit Anreizen. Sie investieren zum Beispiel kräftig in die Infrastruktur an ihren Standorten oder bieten dort spezielle Networking-Formate an.
Für mich ist das eine Form des „Nudging“: Das bedeutet übersetzt so viel wie „Anschubsen“ und bezeichnet eine Strategie aus der Verhaltenspsychologie, die Menschen zu bestimmten Entscheidungen ermuntern soll – ohne ihnen Anweisungen zu geben. Die Lebensmittelampel ist ein Beispiel für „Nudging“. Oder die digitalen Smileys an Straßenrändern, die auch Sie sicher schon einmal angelächelt haben, wenn Sie sich im Rahmen des Tempolimits bewegt haben. Sollten Unternehmen aber ihre Mitarbeiter ins Büro „nudgen“? Da bin ich skeptisch. Warum, das lesen Sie in meinem Kommentar zum Thema.
Mit ChatGPT konnten wir bisher nur im Browser herumspielen. Seit einigen Tagen gibt es die Anwendung nun auch als App fürs iPhone. Damit rückt uns der Chatbot im Alltag noch näher. Aber wie stelle ich meine Fragen an ChatGPT so, dass exakt die Antwort kommt, die ich brauche – vielleicht sogar für meine Arbeit?
Ein paar Kniffe dazu hat ein Digitalisierungs-Experte unserem Autor Christian Mayer verraten. Denn (Künstliche) Intelligenz hin oder her, am Ende ist ChatGPT nur so gut wie unsere Eingaben. Wie Sie den Bot auch in Ihrem Joballtag clever nutzen können und welche Daten Sie dort besser nicht einspeisen, lesen Sie hier.
Ein charismatischer Führungsstil birgt viel Potenzial für Unternehmen. (Foto: Imago/Michael Gstettenbauer)
Charisma? Kann man lernen!
Wer sein Team charismatisch führt, schafft es, Mitarbeitende emotional zu binden – was in Zeiten eines historischen Fachkräftemangels im Interesse fast aller Managerinnen und Manager liegen dürfte. Was aber bedeutet Charisma eigentlich im Zusammenhang mit Chefinnen und Chefs? Und: Können Führungskräfte Charisma lernen? Ja, sagen zumindest die Experten, mit denen unsere Autorin Friederike Bieber für ihren jüngsten Artikel gesprochen hat. Von ihnen hat sie sich konkrete Tipps geben lassen, mit denen sich auch Ihr Führungsstil Schritt für Schritt verbessern lässt.
Es ist ein Problem, das wir auch im Handelsblatt regelmäßig aufgreifen und an dem sich doch nur langsam etwas ändert: Frauen haben karrieretechnisch noch immer einen großen Nachteil gegenüber Männern. Sie verdienen im Durchschnitt weniger, erleben aufgrund von Kindererziehungszeiten häufiger Karriereknicke und sind im Topmanagement großer Firmen seltener vertreten.
Das zeigen auch die Ergebnisse einer neuen Auswertung der Personalberatung Candidate Select (Case): Dort hat man die Hierarchielevel von Männern und Frauen in mehr als 650 Unternehmen verglichen – und für das Handelsblatt exklusiv aufgeschlüsselt, wie stark das Gefälle in den Dax-Konzernen ausgeprägt ist. Meine Kollegin Franziska Telser hat sich die Analyse für Sie genauer angesehen.
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