Wolodimir Selenski (hinten Mitte), Präsident der Ukraine, nimmt an einer Arbeitssitzung der Staats- und Regierungschefs der G7 am letzten Tag des Gipfels in Hiroshima teil. (Foto: dpa)
Es liegt ein Wochenende der Gipfeltreffen, der Überraschungsbesuche und der Reisediplomatie hinter uns. Damit Sie geopolitisch gut informiert in die neue Woche starten, habe ich Ihnen eine Top Vier der wichtigsten Entwicklungen des Wochenendes zusammengestellt:
Top 1 - Der ukrainische Präsident Wolodomir Selenski hat überraschend den G7-Gipfel in Japan besucht und dürfte danach zufrieden wieder abgereist sein. Denn einige europäische Staaten erklärten sich bereit, über die Ausbildung von Piloten hinaus auch eine Lieferung von Kampfjets vorzubereiten. Auch die USA erteilten dafür ihre Zustimmung. Die Einigung stellt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) allerdings vor neue Herausforderungen: Er hatte eine Lieferung von Kampfjets bislang abgelehnt. Jetzt Artikel lesen...
Top 2 - Beim Wirbel um Selenskis Spontanbesuch wäre fast untergegangen, dass die G7 sich bei ihrem Treffen auch auf eine gemeinsame Abschlusserklärung zum Umgang mit China einigen konnten. Sie verurteilen das militärische und ökonomische Gebaren Pekings und skizzierten unter der Überschrift „Risikoreduzierung“ Grundzüge einer gemeinsamen Chinastrategie. Ein Novum an Klarheit und Geschlossenheit gegenüber der Politik Pekings. Jetzt Artikel lesen...
Top 3 - Nach seinem Besuch beim G7 Gipfelreiste Scholz weiter nach Südkorea, wo er ein ungewöhnliches Angebot erhielt: „Ich lade Sie hiermit nach Nordkorea ein“, sagte Colonel Burke Hamilton, als er den Kanzler durch die entmilitarisierte Zone zwischen dem Norden und dem Süden führte. Scholz lehnte ab. Mit seinem südkoreanischen Amtskollegen allerdings gab es viel zu besprechen – das asiatische Land vollzieht gerade seine eigene außenpolitische Zeitenwende. Jetzt Artikel lesen...
Top 4 - Auch US-Präsident Joe Biden wollte nach dem G7-Treffen in Japan eigentlich noch weiterreisen – nach Papua-Neuguinea und Australien. Die Stationen wären symbolisch wichtig gewesen – schließlich verfolgen die USA die Strategie, den chinesischen Einfluss im Indopazifik zurückzudrängen. Doch Biden sah sich gezwungen, von Japan aus den direkten Heimweg anzutreten. Denn sein Land steuert auf einen möglichen Zahlungsausfall zu, wenn sich Demokraten und Republikaner nicht auf eine Anhebung der Schuldengrenze einigen können. Das hätte gravierende Folgen für die gesamte Weltwirtschaft. Heute sollen die Verhandlungen zwischen den beiden Parteien weitergehen. Jetzt Artikel lesen...
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Ein Kunde im Supermarkt (Foto: dpa)
Wenn in deutschen Supermärkten Regale leer bleiben und Produkte fehlen, liegt das momentan nicht an neuen Hamsterkäufen oder Lieferengpässen. Die meisten Lücken im Sortiment verursacht der Machtkampf zwischen Herstellern und Händlern um die zukünftigen Preise der Produkte. Große Supermarktketten wie Edeka boykottieren deshalb die Produkte einiger Marken.
Dabei lautet die große Frage, wer am Ende von diesem Kräftemessen profitiert? Die Konsumgüterhersteller oder doch die Supermarktketten? Die Antwort lautet: Beide. Das zeigt eine Analyse der Beratungsgesellschaft Oliver Wyman für das Handelsblatt. Demnach konnten sowohl die Hersteller als auch die Händler ihre Margen zwischen 2021 und 2022 steigern. Die Differenz zwischen dem Einkaufspreis und dem Verkaufspreis wurde also größer, was den Unternehmen mehr Geld einbrachte.
Doch wo zwei Gewinner sind, da gibt es auch die gleiche Anzahl an Verlierern. In diesem Fall sind das die mittelständischen Hersteller, denen es im Vergleich zu den Großkonzernen an Verhandlungsmacht fehlt. Zweiter Verlierer dürften die Kundinnen und Kunden sein, die an der Kasse die gestiegenen Preise am Ende bezahlen müssen.
„Im Moment darf vor allem einer klagen, und das ist der Verbraucher“, fasst Kai Hudetz, Geschäftsführer des Handelsforschungsinstituts IFH, die Lage zusammen. Jetzt Artikel lesen...
Blick auf Frankfurt (Foto: dpa)
Derzeit bewegt sich der deutsche Aktienindex in ungekannten, fast schon schwindelerregenden Höhen. Zum Wochenende stieg er auf ein neues Rekordhoch von 16.331 Punkten. Doch auch vielen Investoren scheint bei diesem Höhenflug eher schwindelig zu werden, als dass sie die grandiose Aussicht genießen könnten.
Wie nervös Geldgeber derzeit sind, zeigt das Hin und Her zum Wochenausklang: Nach seinem Rekord fiel der Dax zum Handelsschluss wieder um einige Punkte. Meine Kollegin Anke Rezmer aus dem Frankfurter Geldanlage-Team hat fünf Themen identifiziert, an denen sich die kommenden Entwicklungen an den Börsen orientieren dürften. Dazu zählt neben der Zinsentwicklung auch die Frage nach den weiteren Schritten im Schuldenstreit der USA und die Konjunkturentwicklung in China. Die gesamte Analyse lesen Sie hier.
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Griechenland hat ein neues Parlament gewählt und dabei dem amtierenden Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis und seiner Partei Nea Dimokratia die meisten Stimmen geschenkt. Laut den Auszählungsergebnissen am Sonntagabend holte Mitsotakis 41 Prozent der Stimmen – die absolute Mehrheit im Parlament hat er allerdings noch nicht erreicht.
Mitsotakis hatte im Wahlkampf für seinen wirtschaftsfreundlichen Reformkurs geworben, der dem Land in den vergangenen Jahren steigende Investitionen und mit die höchsten Wachstumsraten in der EU bescherte.
Das scheinen die Griechinnen und Griechen ihrer amtierenden Regierung positiv anzurechnen. Das linke Bündnis Syriza des Oppositionsführers und ehemaligen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras blieb den Hochrechnungen zufolge mit 20 Prozent elf Prozentpunkte hinter dem Ergebnis von 2019. Jetzt Artikel lesen...
Hochwasser in Lugo, Provinz von Ravenna (Foto: Bloomberg)
Wer derzeit nach Südeuropa unterwegs ist, sollte sich darauf gefasst machen, an vielen Orten mit dem drängendsten Problem unserer Zeit konfrontiert zu werden. Während in Norditalien mindestens 14 Menschen bei Überschwemmungen und Erdrutschen starben, ruft Frankreich wegen der extremen Trockenheit seine Bürger dazu auf, Wasser zu sparen.
Die Klimakrise trifft Frankreich, Spanien und Italien derzeit mit voller Wucht. Wie die Länder damit umgehen und welche ökonomischen Schäden die Extremwetterlagen verursachen, haben unsere Korrespondenten zusammengetragen. Jetzt Artikel lesen...
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Zum Abschluss des heutigen Briefings darf ich Ihre morgendliche Lektüre wieder in die fürsorglichen Hände unserer Textchefs Christian Rickensübergeben.
Bis ich Sie das nächste Mal mit den aktuellen Themen des Tages versorge, werden wohl schon einige wichtige Fragen beantwortet sein: Konnte der DAX seinen Höhenflug fortsetzen? Wer ist deutscher Fußballmeister? Hat Robert Habeck die 100 Fragen der FDP zu seiner Wärmewende beantwortet? Und wie lauteten diese überhaupt?
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Start in eine Woche, in der Sie mehr Antworten bekommen als Sie Fragen stellen können.
Es grüßt Sie herzlich
Ihre
Teresa Stiens Redakteurin Handelsblatt
PS: Wissen Sie eigentlich, was die anhaltende Inflation und Zinswende für Ihr Geld bedeutet? Über die aktuellen Entwicklungen auf dem Finanzmarkt und deren Folgen für Anlegerinnen und Anleger, spricht Moderatorin Carolin Roth mit Handelsblatt-Autor Hans-Jürgen Jakobs und dem Chef-Anlagestrategen der Deutschen Bank Dr. Ulrich Stephan bei der nächsten digitalen Folge von Handelsblatt Investment Live am 12.Juni. Melden Sie sich jetzt kostenfrei an und stellen Sie den Expertinnen und Experten Ihre Fragen unter: handelsblatt.com/Investmentlive
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Verwirrung um Lage in Bachmut: Nach russischen Meldungen über eine Eroberung der Stadt Bachmut hat es Verwirrung um die ukrainische Einschätzung der Lage gegeben. Wolodimir Selenski stellte nun am Rande des G7-Gipfels klar, dass die Stadt nicht gefallen sei. Jetzt Video ansehen...
Den alten und den neuen Kalten Krieg vor Augen: Olaf Scholz besucht die koreanische Grenze. Der Kanzler erlebt hautnah, wie ein eingefrorener militärischer Konflikt aussehen kann, den viele in der Ukraine befürchten. Jetzt Artikel lesen...
Die Lage in der Ukraine: Jeden Morgen fassen wir die wichtigsten Ereignisse im Kriegsgebiet zusammen und analysieren die weltweiten Folgen. Jetzt Artikel lesen...
Berlin: Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW)diskutiert eine „Zeitenwende auch in der Tourismuswirtschaft“. Mit dabei: Wirtschaftsminister Habeck, Sozialminister Heil und Verkehrsminister Wissing.
Konjunktur: Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) stellt in Berlin die Ergebnisse der „Konjunkturumfrage Frühsommer 2023“vor.
Dublin: Die irische Billigfluglinie Ryanair präsentiert ihre neuesten Jahreszahlen.
Wie Studierende unter nie da gewesenen Zinssätzen leiden.
Nachdem die Förderbank KfW die Studienkredite während der Pandemie befristet zinsfrei gestellt hatte, hob sie den Zinssatz zuletzt auf ein historisches Maß an. Die Zinsen zieht die KfW vom monatlichen Auszahlungsbetrag ab. Die Einnahmen der Studierenden schrumpfen also, während ihre Ausgaben wegen der Inflation steigen. Jetzt reinhören.
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US-Amerikaner gehen in Europa auf Immobilien-Shoppingtour: Nach der Pandemie kaufen immer mehr Amerikaner Eigenheime auf dem alten Kontinent. Welche Regionen boomen zurzeit? Und was lockt US-Bürger besonders stark?
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