im Rückblick waren es einfache Zeiten, als Elektroautos Made in Germany noch richtiger Mist waren.Da gab es wenigstens eine Erklärung, warum niemand sie kaufen wollte.
Doch inzwischen gibt es auch aus deutscher Produktion Stromer, die sich gegenüber der Konkurrenz von Tesla & Co. nicht verstecken müssen. Meist sind die deutschen Produkte etwas teurer, aber hey, das sind die Verbrenner Made in Germany ja auch. Trotzdem verkaufen sich Fahrzeuge wie der EQS von Mercedes oder der ID.7 von VW längst nicht so gut wie erhofft – und diesmal fällt die Antwort nach dem „Warum“ deutlich schwerer.
Besonders deutlich zeigt sich das in China. Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW hatten 2023 in ihrer wichtigsten Absatzregion beim Verkauf von Neuwagen einen Marktanteil von 21,8 Prozent. 2020 lag der addierte Marktanteil der drei deutschen Konzerne in Fernost noch bei 26,5 Prozent. Danach ist er kontinuierlich gesunken.
Vor allem die Zulassungszahlen von Elektroautos und Plug-in-Hybriden sind enttäuschend. Zwar dominieren VW, BMW und Mercedes nach wie vor das Geschäft mit Verbrennern in China. Doch dessen Bedeutung schrumpft rapide.
Exemplarisch festmachen lässt sich das Dilemma an VWs Top-Elektromodell ID.7. Seit dem Marktstart des ID.7 im Dezember hat VW nach Konzernangaben bis Ende März gerade einmal 4218 Stück von dem Modell in China verkauft. Zulassungszahlen auf Basis von Versicherungsdaten – in China die harte Währung in den Verkaufsstatistiken – weisen bis Ende Februar laut Marklines sogar nur 2726 Einheiten aus. Vergleichbare Konkurrenzmodelle verkaufen sich weit besser.
Das Problem: Die Premium- und Luxusnische, in der die Deutschen besonders stark sind, wird in China gerade neu definiert. Was zählt, sind nicht mehr starke Motoren, sondern clever vernetzte Fahrzeuge mit neuester Kommunikationstechnologie. Autoexperte Andreas Herrmann, Direktor am Institut für Mobilität der Universität St. Gallen, urteilt:
Da sind die Deutschen nicht an vorderster Front dabei, hier sind die Chinesen die Innovatoren.
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Die Steuerlast fällt in Deutschland kontinuierlich. (Foto: dpa)
Die Einnahmen aus Steuern und Abgaben waren 2023 so hoch wie niemals zuvor seit der Gründung der Bundesrepublik. Doch das Seltsame: Die meisten Bürgerinnen und Bürger zahlen einen kleineren Anteil ihres Einkommens an Steuern als früher.
So entrichtete ein Single mit einem Einkommen von 50.000 Euro im Jahr 2010 durchschnittlich 25,7 Prozent Steuern auf sein Einkommen. In diesem Jahr sind es noch 21,8 Prozent. Ein Effekt, der sich so ähnlich bei Singles aller Gehaltsklassen ebenso wie bei Verheirateten und Familien findet.
Höhere Steuereinnahmen bei niedrigerer Steuerbelastung – wie kann das sein? Unser Finanzpolitik-Experte Martin Greive hat sich auf die Suche nach des Rätsels Lösung begeben.
Auch ohne große Steuerreform wurden die Steuerzahler in den vergangenen Jahren an verschiedenen Stellen entlastet: weitgehende Soli-Streichung, höhere Grund- und Kinderfreibeträge, Ausgleich der sogenannten „kalten Progression“.
Zugleich konnten viele Bürger ihre Einkommen in den vergangenen 14 Jahren deutlich steigern. Nominal, aber auch real, also nach Abzug der Inflation, sodass sie in den Bereich höherer Einkommensteuersätze gerutscht sind.
Es gibt also immer mehr Deutsche in höheren Einkommenskategorien, die dadurch einen höheren Anteil ihres Einkommens an Steuern zahlen und so für steigende Staatseinnahmen sorgen – obwohl der einzelne Steuerzahler heute weniger zahlt als mit dem gleichen Einkommen vor 14 Jahren fällig geworden wäre.
Fazit: Wer behauptet, dass der Staat mehr Geld denn je zur Verfügung hat, hat recht. Wer behauptet, dass der Staat die Steuerzahler immer mehr schröpft, hat so pauschal nicht recht. Jetzt Artikel lesen...
Finanzminister Lindner (Foto: dpa)
FDP-Parteichef Christian Lindner hat gestern Abend Appellen der oppositionellen Union für einen Ausstieg seiner Partei aus der Ampel-Koalition eine Absage erteilt. Im ZDF sagte der Bundesfinanzminister:
Ich mache nicht Koalitionsspielchen – mir geht's darum, in einer schwierigen Wirtschaftslage unseres Landes Impulse zu setzen.
Die Gerüchte, dass die Liberalen einen kurzfristigen Ausstieg aus der Ampel planen könnten, waren am Wochenende aufgekommen. Anlass: Ein FDP-Papier mit zwölf Punkten „zur Beschleunigung der Wirtschaftswende“. Es enthält lauter Forderungen, die mit SPD und Grünen nicht zu machen sein werden, etwa einen Abschied von der Rente mit 63. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bezeichnete das Papier prompt als „Scheidungsurkunde für die Ampel“.
Aber was sollte die FDP mit einem Koalitionsbruch gewinnen? Auch zusammen mit den Liberalen hätte die Union keine Mehrheit. Neuwahlen wären die wahrscheinlichste Folge. Und die würden für die FDP zum Hasardspiel geraten – die Partei steht in Umfragen zwischen vier und fünf Prozent. Somit dürfte die vermeintliche „Scheidungsurkunde“ eher als Seelenwärmer für die Delegierten gedacht sein, die am Wochenende in Berlin zum FDP-Bundesparteitag zusammenkommen.Jetzt Video ansehen...
Softwarehersteller SAP (Foto: dpa)
Wegen eines Restrukturierungsprogramms ist SAP mit einem operativen Verlust ins neue Jahr gestartet. Im ersten Quartal verzeichnete der Softwarehersteller ein Minus von 800 Millionen Euro, wie das Unternehmen gestern Abend mitteilte. Maßgeblich verantwortlich ist dafür eine Rückstellung für den Abbau von Personal in Höhe von 2,2 Milliarden Euro. Der SAP-Vorstand um Christian Klein hatte im Januar angekündigt, im Zuge einer Fokussierung „auf zentrale strategische Wachstumsbereiche“ – namentlich Künstliche Intelligenz – weltweit rund 8000 Stellen zu streichen.
Den Umsatz steigerte SAP um acht Prozent auf etwas mehr als acht Milliarden Euro. Das um Sondereffekte wie die Restrukturierung bereinigte Betriebsergebnis stieg um 16 Prozent auf 1,53 Milliarden Euro.Jetzt Artikel lesen...
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Schlange in Australien (Foto: dpa)
Ärzte in Australien haben Opfer von Schlangenbissen aufgefordert, die Tiere künftig nicht mehr zwecks Identifizierung mit ins Krankenhaus zu bringen. Speziell in der tropischen Region Queensland würden Klinikmitarbeiter häufig mit einigen der giftigsten Schlangen der Welt konfrontiert, die von Patienten gefangen wurden, berichtete der australische Sender ABC am Montag. Schlangen in ein Krankenhaus mitzubringen, sei nicht nur gefährlich, sondern Krankenhausmitarbeiter seien generell auch nicht in der Lage, Schlangen zu identifizieren, betonte Adam Michael, Direktor für Notfallmedizin im Bundaberg Hospital nördlich von Brisbane.
Sich nach einem Schlangenbiss noch die Zeit zu nehmen, das Tier einzufangen – das erscheint mir als Charakterzug, der eines Crocodile Dundee würdig wäre. Und selbst wenn es medizinisch nichts bringt, einen schönen Gürtel oder eine Handtasche geben die Tiere allemal ab.
Ich wünsche Ihnen einen geschmeidigen Tag.
Herzliche Grüße
Ihr
Christian Rickens Textchef Handelsblatt
PS: Die Kurzvideo-App Tiktok könnte aus den US-amerikanischen App-Stores verbannt werden, wenn sich der chinesische Eigentümer Bytedance nicht zurückzieht. Dafür stimmte das US-Repräsentantenhaus am vergangenen Samstag, der Senat muss noch zustimmen. Können Sie den Vorstoß nachvollziehen? Sollte es ähnliche Schritte auch in Deutschland geben? Wäre das überhaupt möglich? Schreiben Sie uns Ihre Meinung in fünf Sätzen an
forum@handelsblatt.com. Ausgewählte Beiträge veröffentlichen wir mit Namensnennung am Donnerstag gedruckt und online.
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EU: Das EU-Parlament in Straßburg stimmt über neue Schuldenregeln ab.
Kongress: Bundesbauministerin Klara Geywitz eröffnet den
Handelsimmobilienkongress 2024 des Handelsverbands Deutschland HDE.
Quartalszahlen: Zahlen aus dem ersten Quartal kommen unter anderem von der Deutschen Börse, Tesla, UPS, Lockheed Martin, General Electric, Visa, Spotify und Kuehne + Nagel.
Mutmaßliche China-Spione in Deutschland festgenommen.
Der Verfassungsschutz hat bekanntgegeben, dass drei deutsche Staatsbürger festgenommen wurden, die im Auftrag Chinas spioniert haben sollen. Ihnen wird vorgeworfen, Technologien ausgeforscht und an China geliefert zu haben. Zudem sollen sie auch technische Gerätschaften illegal an China transferiert haben. Martin Murphy, Co-Ressortleiter Investigativ, erklärt bei Handelsblatt Today, was den drei Beschuldigten vorgeworfen wird. So sollen die drei etwa einen bestimmten Laser nach China geliefert haben, dessen Ausfuhr illegal war. „Nach unseren Erkenntnissen sind die Beschuldigten dabei schlicht durch Geldgier motiviert gewesen“, so Murphy. Jetzt reinhören.
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