Eine Reihe von Porsches vor der Deutschen Börse in Frankfurt anlässlich des Börsenganges des Autobauers. Die SPD denkt über eine temporäre Abgabe für Reiche nach. (Foto: AP)
mit einer „temporären Krisenabgabe“ will die SPD jene Minderheit zur Kasse bitten, die schon heute unter die Reichensteuer fällt. So steht es im Leitantrag für den SPD-Bundesparteitag im Dezember.
Misstrauen sollten wir hier vor allem dem Wort „temporär“. Die andere angeblich temporäre Steuererhöhung, der Solidaritätszuschlag zur Finanzierung der deutschen Einheit, ist noch immer nicht komplett abgeschafft – und soll nach dem Willen der SPD auch künftig bestehen bleiben.
Ganz zu schweigen von der Steuer auf das damalige Luxusgetränk Sekt, eingeführt 1902 zur Finanzierung der kaiserlichen Kriegsflotte. Die Flotte ruht bereits seit 1919 auf dem Grund des Scapa Flow. Die Schaumweinsteuer perlt noch immer.
Neben der Krisenabgabe wollen die Sozialdemokraten auch die Steuer auf große Erbschaften erhöhen. Hier dürfte es vor allem um die Abschaffung der Privilegien für Firmenerben gehen. Auch die Schuldenbremse soll nach dem Willen der SPD gelockert werden.
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai machte mit Blick auf den SPD-Parteitag umgehend klar:
Die Menschen und Betriebe in unserem Land müssen sich keine Sorge machen, denn die Dinge, die dort beschlossen werden, wird diese Koalition nicht umsetzen.
Die Meinung der vom Handelsblatt befragten Ökonominnen und Ökonomen zum SPD-Leitantrag fällt differenzierter aus, vor allem eine Reform der Erbschaftsteuer halten viele von ihnen für überfällig.Jetzt Artikel lesen...
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Viele Spediteure wollen die gestiegenen Mautkosten an die Kunden weitergeben. (Foto: dpa)
Der klimaschädlichste Weg, um Fracht durchs Land zu transportieren, ist der Lastwagen. Doch die Lkw-Marktanteile legen weiter zu, während Güterbahn und Binnenschiff verlieren. Die Stärke des Lkw ist seine Flexibilität. Seine Schwäche besteht darin, dass es für ihn bislang keine alltagstaugliche, klimaneutrale Antriebsalternative gibt.
Dennoch hat sich die Ampelkoalition einem ambitionierten Ziel verschrieben: Ein Drittel der Lkw-Fahrleistung soll schon 2030 elektrisch oder mit alternativen Kraftstoffen absolviert werden. Wie das so schnell funktionieren soll, wisse allerdings niemand so genau, berichtet unser Logistik-Reporter Christoph Schlautmann.
Mit einer am 20. Oktober vom Bundestag beschlossenen höheren Lkw-Maut will die Bundesregierung nun Deutschlands Brummi-Betreibern das Dieseln austreiben. Der Transport mit einem herkömmlichen Schwerlast-Lkw verteuert sich nach Berechnungen des Handelsblatts inklusive Dieselzuschlag um circa 16 Prozent. Ab Mitte 2024 schlägt die Mautpflicht außerdem bei größeren Lieferwagen zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen zu, die bisher von den Zahlungen ausgenommen waren.
Allein Lkw mit Batterie- oder Wasserstoffantrieb sollen auf Bundesstraßen und Autobahnen von den Abgaben befreit bleiben. Von den derzeit rund 800.000 Lkws, die täglich in Deutschland unterwegs sind, erfüllen laut Bundesverband Spedition und Logistik 475 diese Bedingung.Jetzt Artikel lesen...
Beim Treffen der EU-Außenminister stellte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell einen Plan für den Gazastreifen vor. (Foto: dpa)
EU-Außenbeauftragter Josep Borrell hat gestern Abend in Brüssel einen Plan für die Zukunft des umkämpften Gazastreifens vorgestellt. Es sei nun an der Zeit, die Bemühungen um eine Zwei-Staaten-Lösung zu verstärken. Es dürfe
keine Zwangsvertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen geben,
keine dauerhafte Wiederbesetzung durch das israelische Militär,
keine Veränderung der Größe des Gazastreifens und
keine Rückkehr der Hamas.
Stattdessen, so Borrell, sollte eine „palästinensische Behörde“ eingerichtet werden, definiert vom UN-Sicherheitsrat und unterstützt von den arabischen Staaten.
Noch ist die Hamas im Gazastreifen allerdings höchst präsent. Der militärische Arm der Organisation ist nun nach eigenen Angaben bereit, im Gegenzug für eine fünftägige Waffenruhe bis zu 70 im Gazastreifen festgehaltene Frauen und Kinder freizulassen. Abu Ubaida, der Sprecher der sogenannten Kassam-Brigaden, sagt in einer Audioaufnahme auf Telegram:
Der Waffenstillstand sollte eine vollständige Feuerpause und die Zulassung von Hilfsgütern und humanitärer Hilfe im gesamten Gazastreifen beinhalten.
iPhone-Hersteller Apple soll laut einem US-Bericht von Google 36 Prozent der Werbeeinnahmen als Provision erhalten. (Foto: dpa)
Wer in seinem Safari-Browser von Apple eine Internetsuche mit der dort vorinstallierten Suchmaschine Google startet, zum Beispiel auf seinem iPhone, tut damit nicht nur den Aktionärinnen und Aktionären der Google-Mutter Alphabet etwas Gutes – sondern auch denen von Apple. Denn der iPhone-Hersteller erhält von Google satte 36 Prozent der auf diesem Weg erzielten Werbeeinnahmen als Provision. Die bislang vertrauliche Zahl habe ein Zeuge in einem Wettbewerbs-Verfahren in Washington enthüllt, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Nun müsste ich es nur noch schaffen, meinerseits von Apple eine Provision dafür zu kassieren, dass ich nicht zum Google-Wettbewerber Bing wechsle. 18 Prozent der mit meinen Suchen erzielten Werbeumsätze fände ich fair.
Unter Führung von Julie Sweet drängt Accenture in das Geschäft der Strategieberatungen. (Foto: Bloomberg)
Die weltgrößte Beratungsgesellschaft Accenture will im Frühjahr 2024 ein neues Innovationszentrum für Künstliche Intelligenz (KI) in München eröffnen. Das kündigt Accenture-Chefin Julie Sweet im Gespräch mit Handelsblatt-Reporterin Tanja Kewes an.
„Es gibt hier viele Unternehmen von Weltgeltung, die transformiert werden müssen und dazu auch bereit sind“, sagt Sweet. „Künstliche Intelligenz ist hierfür der Schlüssel.“
In dem Innovationszentrum, in das Accenture einen siebenstelligen Betrag investieren will, sollen die eigenen KI-Experten und Branchenberater mit Kunden und Partnern wie dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) zusammenarbeiten. Weitere KI-Zentren von Accenture sollen in Paris, London, Atlanta, Chicago, New York, San Francisco, Tokio sowie in Australien und in Brasilien entstehen.Jetzt Artikel lesen...
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Dachse haben einen Bahndamm komplett unterhöhlt und damit eine Bahnstrecke in Nordrhein-Westfalen stillgelegt. (Foto: dpa)
Gestern berichtete ich an dieser Stelle von einer Bahnstrecke in Nordrhein-Westfalen, die für mehrere Jahre stillgelegt werden muss, weil Dachse den Bahndamm komplett unterhöhlt haben. Ein aufmerksamer Leser wies darauf hin: Bereits 2021 habe in der Pfalz eine Bahnstrecke wegen subversiver Dachsaktivitäten für Monate gesperrt werden müssen.
Ich glaube, wir sind hier einer großen Sache auf der Spur. Unterminiert womöglich eine ganze Untergrundarmee im Tarngewand des possierlichen Waldbewohners die Grundlagen unserer Infrastruktur, unseres Wohlstands, ja unserer Demokratie – und das schon seit Jahren? Stecken Dachse hinter all den bröselnden Autobahnbrücken und stockenden Großbaustellen? Weist die Leckage an der Nord-Stream-Pipeline womöglich verdächtige Nagespuren auf, die uns die Systempresse verschweigt? Und wer sind die Hintermänner bzw. -marder?
Ich wünsche uns einen Tag voller bahnbrechender Erkenntnisse.
Herzliche Grüße
Ihr
Christian Rickens Textchef Handelsblatt
PS: Die Marke VW soll mit einem Milliarden-Sparpaket auf Renditekurs gebracht werden – auch das war bereits Thema im gestrigen Morning Briefing. Allein bei den Angestellten sollen die Kosten um 20 Prozent sinken, die Autos dafür teurer werden. Glauben Sie, dass die Sparmaßnahmen notwendig sind? Was muss passieren, um den Konzern wirklich zukunftsfest zu machen? Schreiben Sie uns Ihre Meinung in fünf Sätzen an forum@handelsblatt.com
. Ausgewählte Beiträge veröffentlichen wir mit Namensnennung am Donnerstag gedruckt und online.
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Israel rückt vor – und gerät politisch unter Druck: Ein Krankenhaus im Gazastreifen ist ein besonders wichtiges Ziel für Israels Armee. Es verdeutlicht aber auch, warum die Militärkampagne zunehmend unter Kritik steht. Jetzt Artikel lesen...
Neue „Web Summit“-Chefin kritisiert Aussagen ihres Vorgängers zu Israel: Paddy Cosgrave war nach einer Kontroverse kurz vor Beginn der Start-up-Konferenz in Lissabon zurückgetreten. Trotz namhafter Absagen nehmen mehr Firmen als je zuvor am „Web Summit“ teil. Jetzt Artikel lesen...
Laut Kiew verfügt die Ukraine über genügend Energie für den Winter: Im vergangenen Winter hatte Russland mit Raketen und Drohnen verstärkt die Infrastruktur angegriffen und so vielerorts für Ausfälle gesorgt. Jetzt Ukraine-Liveblog lesen...
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ZEW-Umfrage: Anleger warten auf die Zahlen des ZEW-Konjunkturindikators für November, die als Frühindikator für die deutsche Wirtschaft gelten.
Quartalszahlen: Viele deutsche Unternehmen veröffentlichen ihre Zahlen für das dritte Quartal, darunter RWE.
US-Inflation: In den USA stehen die Angaben zu den Verbraucherpreisen im Oktober an.
Geld sparen mit der GmbH: Sechs Steuertipps für Immobilieninvestoren.
Immobilien sind ein beliebtes Investment. Rund vier Millionen Deutsche besitzen eine Immobilie, um diese ertragreich zu vermieten. Doch das aktuelle Marktumfeld schmälert für viele Vermieter die Renditen ihrer Immobilieninvestments. Ausgleichen lässt sich das über Einsparungen bei den Steuern. Je nach Haltedauer und Immobilienart könne sich etwa die Gründung einer vermögensverwaltenden GmbH lohnen. „Über so eine GmbH (...) werden Mieteinkünfte nur mit 15 Prozent versteuert“, sagt Handelsblatt-Steuerexpertin de la Motte im Podcast. Insgesamt gibt sie sechs Tipps, mit denen Vermieter ihre Steuerlast senken können.
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